Reisen ist Leben

Westafrika





15. Mai 2018
Wir sind wieder "komplett" !
Haben heute unser Auto aus dem Hafen Tanger-Med gefahren, puenktlich gestern ist das Schiff entladen worden und wir waren sehr froh, alles unversehrt in Empfang nehmen zu koennen.






Die Zollabwicklung hat dann doch ueber 30 Stunden gedauert, wir mussten die Nacht im Hafen verbringen und mit einem "Spezialisten" und etwas Handgeld ging dann alles ueber die Buehne.

Nun sind wir unsere ersten Kilometer unterwegs, muessen uns erst einmal orientieren. 



 

In der Altstadt von Fes

es ist der zweite Tag im Ramadan und es geht sehr ruhig zu, tagsueber sind alle Restaurants geschlossen und gegen 19.30 Uhr ruft der Muezzin durch die Stadt, hier sind es sieben Moscheen von denen gleichzeitig aus den Lautsprechern der Ruf ertoent. Dann darf wieder gegessen und getrunken werden bis zum Sonnenaufgang. Das erste Gebet am Morgen ist 3.30 Uhr .








Unser Start im Norden Afrika's, sprich in Marocco, hat prima geklappt und wir haben hier schon einige Kilometer "geschrubbt", denn nichts ist direkt um die Ecke. Das Land ist sehr schoen, die Menschen freundlich und die Maerkte voller schoener Dinge .
Wir sind in der dritten Woche des Ramadan und es ist bewundernswert mit welcher Disziplin die Menschen auf viele Dinge verzichten. Das oeffentliche Leben ist auf totaler Sparflamme. 

***

Nur ein kleiner Teil der Sahara ist hier in Marocco zu erkunden, wir sind direkt an der algerischen Grenze entlang gefahren und haben die Duenengebiete von "Erg Chebbi" und "Erg Chigaga" besucht. Hatten Glueck und wieder einen wunderbaren Vollmond ganz fuer uns allein !















Im Atlasgebirge kann man tolle Paesse fahren .


 
 

In Marrakesh gibt es einen riesigen bewachten Parkplatz ganz in der Naehe der grossen Moschee was fuer uns den Besuch der Stadt sehr bequem machte. Hier in den Maerkten fuehlt man sich wie bei Aladin und seiner Wunderlampe, ein ganz besonderes Flair. Es gibt viele Touristen, die durch die Gassen spazieren oder in einer Kutsche eine Rundfahrt machen. Alles ist auf Tourismus eingestellt, fuer uns wieder einmal ein Ort fuer interessante Beobachtungen. Um die Stadt richtig zu "sehen", sind wir morgens zeitig durch die Gassen geschlendert. 

Rund um die Moschee war uebers Wochenende alles abgesperrt, es wurde ein besonderer Tag im Ramadan gefeiert und jeden Abend waren tausende zum beten versammelt. Hier bekommt man ein Gefuehl, wie die Muslime ihren Glauben leben....



Auf dem Djemaa el-Fna, dem groessten Platz der Stadt, werden abends Leckereien gebrutzelt, es gibt frische Saefte und Suessigkeiten und natuerlich den obligatorischen suessen Pfefferminztee.




Nach ein paar Tagen in Agadir, im Camping International, haben wir uns nun auf den Weg nach Sueden gemacht, immer entlang der Atlantik-Kueste, durch die Western Sahara. Dieser Teil gehoert zu Marocco, hat jedoch eine eigene Flagge und bei der "Einreise" gab es eine Militaerkontrolle. Auch unterwegs kommt man immer wieder an Kontollposten, denen man ein ausgefuelltes Formblatt (Fiche) aushaendigen muss mit den persoenlichen Daten. Der Pass wird in Augenschein genommen und dann kann man weiter fahren die unendlich scheinenden Kilometer durch meist unbevoelkerte Gegenden. Auch hier weiss man mittlerweile, dass unsere Nationalmannschaft ganz schoen "Mist" gebaut hat beider WM und wir werden immer wieder darauf angesprochen .....





Die Kueste ist felsig, Straende findet man wenige und oft blaest ein stuermischer Wind. Fuer uns war das mit dem Wind ganz prima, kam er doch aus Norden und hat uns geschoben, so konnten wir ein bischen Diesel einsparen. (Dieselpreis zZt. ca. 0,80 Euro per Liter)





Immer wieder ein wunderschoenes Bild wenn die Sonne im Meer "versinkt" !



Der Grenzuebertritt nach Mauretanien war kein Problem, auf marokkanischer Seite wurden wir an den wartenden LKW's vorbeigewunken und nach dem Roentgen vom Auto und einer kurzen Stipvisite vom Drogenhund, bekamen wir unsere Stempel und weiter ging es. Zuerst einmal 3 km durch "Niemandsland" und weil sich dort keiner verantwortlich fuehlt, gibt es eben mal gar keine Strasse. Man hatte verschiedene Moeglichkeiten durch Sand oder felsiges Gelaende zu fahren und dabei riesigen Loechern auszuweichen.....
... an der mauretanische Grenzstation war der Ablauf fuer die Formalitaeten etwas undurchsichtig und ein netter junger Mann war uns dann gegen kleines "Endgelt" gerne behilflich den rechten Weg durch das Getuemmel zu finden. 

Mauretanien empfing uns mit einem heissen Saharasturm, ploetzlich hatten wir 45 Grad Celsius und die Luft war voller Sand. War gar nicht so einfach, da nach einem Platz fuer die Nacht zu suchen, denn die Strasse fuehrt praktisch durch die Wueste und ausser paar Kamelen und Zelten gibt es nicht viel auf der Strecke bis zur Hauptstadt Nouakchott.

  



Da kann man nicht widerstehen !



Unser Besuch in Mauretanien dauerte nur ein paar Tage, es gibt nicht wirklich viel zu sehen. Die grossen Vogelschutzgebiete sind zur Zeit verwaist, beste Zeit dafuer sind die Wintermonate. 


Juli 2018 - unterwegs nach Dakar, Senegal

"Besuch" bekommen wir immer mal wieder






groesster Friedhof in Dakar ....



Wir konnten noch nicht erfahren warum man hier ueberall die Schafe waescht, Sonntag Nachmittag, in der Naehe unseres Camps, war Hochbetrieb. Mittels Buerste wurden sie im Salzwasser geschrubbt. 




Seit ein paar Tagen sind wir nun schon im Senegal, sind die Kueste bis zur Grenze Gambia gefahren und haben die "kleine Kueste" bei Djifer besucht. Auch hier gibt es riesige Lagunen an denen tausende Voegel ueberwintern, leider eben jetzt nicht....  Es gibt unendliche Sandstraende, die aber doch nicht so recht zum Baden einladen denn die Senegalesen werfen ihren Muell einfach ueberall hin und wenn genug zusammen gekommen ist, wird er angezuendet ! 

Dakar selbst ist eine quirlige Stadt, es gibt die unterschiedlichsten Lifestyles zu beobachten. Im Radisson Blue Hotel haben wir das Finale der Fussball WM geschaut, da war riesen Stimmung denn Franzosen gibt es hier immer noch sehr viele bzw. man fuehlt sich mit Frankreich sehr verbunden. 

Beim Segelclub haben wir uns "eingemietet" mit dem Camper, erkunden von hier aus die Stadt und warten auf Post von zu Hause. Dakar ist auch eine Botschafts-Stadt , es gibt um die 200 Botschaften hier und man kann sich entsprechende Visa fuer nachfolgende Staaten besorgen. 

Mittlerweile ist unser Paeckchen mit dem Ersatzteil fuer die Klimaanlage angekommen, wir haben ganz schoen geschwitzt die letzten Wochen, hier im Senegal ist die Luftfeuchtigkeit um einiges hoeher als noch in Marocco, gluecklicherweise hatten wir bei unseren Streifzuegen durch die Stadt eine "Werkstatt" gefunden und innerhalb eines Tages war alles wieder ok. 

Afrika ist anders, das hat uns mal ein erfahrener Overlander gesagt und das erfahren wir nun in voller Groesse. 

Nach der erfolgreichen Reparatur der Klimaanlage wollten wir natuerlich so schnell wie moeglich wieder los. Zwoelf Tage hatte unser Auto gestanden und an dem Morgen als wir starten wollten, sprang es dann einfach nicht mehr an, kein Laut war zu hoeren. Erst nach Tagen und zwei verschiedenen Werkstaetten konnte es endlich weiter gehen. 

Wir sind gut durch den Senegal gekommen, der Grenzuebergang zu Mali war problemlos. Auch die Fahrt durch Mali ging gut obwohl ja immer wieder abgeraten wird durch das Land zu fahren. Wenn man ueber Land faehrt, sind die Menschen sehr freundlich. Sie arbeiten auf den Feldern oder weiden Kuehe. Wir finden immer leicht einen Platz fuer die Nacht abseits der Strasse.

In Bamako fahren wir das erste Mal ueber den Niger. Es ist Regenzeit und der Fluss ist entsprechend breit und schmutzig.




Bamako, die Hauptstadt von Mali, ist das absolute Chaos. So viel Muell und Schmutz haben wir noch nirgends gesehen. Das Camp hier in der Stadt ist direkt neben der deutschen Botschaft, die gleicht einer Festung. Wir wollen hier wieder zwei Visa besorgen und fahren mit einem kleinen Bus in die Stadt. Doch weder die Nigerianische Botschaft noch die von Benin sind bereit die Visa fuer uns auszustellen. Muessen wir eben woanders versuchen. So verlassen wir die Stadt so schnell als moeglich, weiter geht es nach Burkina Faso.


Unterwegs ein Platz fuer die Nacht an einem Wasserfall. 











Grenzuebergaenge sind immer speziell, alle Daten von Mensch und Auto werden mehrfach in DIN A 3- grossen Buechern verewigt. 







13.August 2018 - wir sind in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso und nach den Eindruecken von Mali und seiner Hauptstadt sind wir ueberrascht. Es geht bedeutend geordneter zu und ist direkt sauber. Hier haben wir mehr Glueck mit den Visa.

Ja, die Zeit vergeht und wir kommen ganz gut voran, jetzt, Ende August sind wir schon quer durch Nigeria unterwegs. Kein ganz leichter "Reiseabschnitt", die Strassen sind in miserablem Zustand, riesige Loecher fordern alles von Technik und Fahrer und manchmal zehrt es ganz schoen an den Nerven, besonders die vielen Militaerkontrollen an denen immer wieder die Frage kommt, welches Geschenk wir fuer den jeweiligen Posten haetten. Lagos, die riesige Stadt am Atlantik scheint nur aus Slums zu bestehen, so hatten wir nur einen kurzen Stop dort bevor es weiter ging einmal quer durch. Mit den Uebernachtungsplaetzen ist es nicht so einfach, mal eben so einen Feldweg raus und fuer die Nacht gestoppt, ist uns dann doch zu unsicher. So konnten wir u.a. an einer katholischen Kirche ein Plaetzchen finden und eine Fruehmesse mit feiern.

Die Ausreise nach Cameroon gestaltete sich sehr schwierig, der einzige befahrbare Grenzuebergang im Sueden ist fuer uns als Weisse gesperrt. Wir haben es trotzdem versucht aber Cameroon hat uns nicht einreisen lassen. Also wieder zurueck ins "geliebte" Nigeria, wieder unzaehlige Kontrollen, das schlimmste dabei sind immer die Nagelbretter die sie auf die Strasse schieben damit man auch wirklich anhaelt.
Wir hatten aber mittlerweile auf eine Notluege zurueckgegriffen - im Auftrag der Roten Kreuzes und der Deutschen Botschaft seien wir unterwegs und zum Abschied ein "Gott bless you", das hat uns leichter durchkommen lassen ..... nicht weiter sagen !








Uebernachtungsplatz im Grenzgebiet, irgendwann ging es einfach nicht weiter, im dunkeln ist es unmoeglich zu fahren.




 Einziger Weg nach Cameroon der als derzeit sicher gilt geht ueber ca. 200 km Piste vom Feinsten , Hoehenprofil ca. 1800m , mehrere teilweise unbefestigte Flussdurchfahrten. Dummerweise ist auch noch Regenzeit und die Wege bestehen nur aus tiefen Schlammrinnen. Aber mit dem besten Fahrer und genug PS unter der Haube sind wir mit nur leichten Blessuren am Auto und einigen grauen Haaren mehr in Cameroon angekommen und konnten damit das Kapitel "Westafrika" als "erfahren" beenden. ca. 12.000 km bis hierher das war kein Pappenstiel, sind froh, dass es geschafft ist.

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